Der Kostenanstieg in der Grundversicherung für 2007 hat sich mit 4,7 Prozent gegenüber 2006 mehr als verdoppelt (2006: 2,2 Prozent nach Behandlungsbeginndatum). Die Phase geringer Kostensteigerungen und moderater Prämienerhöhungen scheint sich ihrem Ende zu nähern. In den nächsten Jahren ist mit kräftigen Prämienanstiegen zu rechnen.
Spitzenreiter in der Kostenentwicklung waren die ambulanten Spitalleistungen, deren abgerechneten Kosten um 8,8 Prozent zunahmen. Die Kosten für die Spitex-Dienste stiegen um 7,1 Prozent, diejenigen der Laboratorien um 6,9 Prozent. Bei den Arztbehandlungen (+ 4,1 Prozent) und Spitalleistungen im stationären Bereich (+3,8 Prozent) fiel der Anstieg etwas moderater aus. Der Anstieg aller im Jahr 2007 abgerechneten Leistungen um 4,7 Prozent fällt gegenüber dem Vorjahr deutlich höher aus. 2006 betrug der Anstieg nur 2,2 Prozent.
Die Zahlen der ersten Monate für das Jahr 2008 lassen erwarten, dass der diesjährige Kostenanstieg den Wert von 2007 noch übertreffen wird. Aufgrund der Bruttoerfolgsrechnung der Krankenversicherer für die ersten vier Monate von 2008 zeichnet sich ab, dass die Prämieneinahmen die tatsächlichen Kosten, nicht vollständig decken werden. Diese Lücke wird kurzfristig über den Abbau von Reserven geschlossen.
Auf kurzfristige Prämienstabilisierung folgt Prämienschub
Weil der Bundesrat beschlossen hat, die Quote der Minimalreserven der grossen Versicherer bis 2010 auf 10 Prozent und jene der mittelgrossen Versicherer auf 15 Prozent zu senken, können einzelne Krankenversicherer vorübergehend einen Teil der Reserven zur Stabilisierung der Prämien einsetzen. Der Einsatz von Reservegeldern mit dem Motiv, den Anstieg der Prämien zu bremsen ist problematisch und für die Prämienzahlerinnen und –zahler nicht nachhaltig. Die Erfahrungen aus der vergleichbaren Phase von 1999 bis 2001 zeigt, dass künstlich unter dem Kostenniveau gehaltene Prämien in den Folgejahren eine überproportionale Prämienerhöhung nach sich ziehen. Angesichts der erneut aufgekommenen Kostendynamik, die wieder das langjährige Teuerungsband von fünf bis sieben Prozent erreicht, den zur Zeit nicht kostendeckenden Prämien und dem Abbau von Reserven, erwarten die Krankenversicherer wieder grössere Prämienaufschläge.
Quelle: santésuisse, communiqué, Juli 2008
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