Die Statistiken beweisen es: trotz aller im ganzen Land durchgeführten Präventionskampagnen kommt es bei Lagerfeuern und Grillfesten immer wieder zu beachtlichen Schäden durch unvorsichtiges Verhalten. Der schwere Unfall in einem Pfadi-Lager, der erst vor wenigen Tagen für Schlagzeilen sorgte, ist nur ein Beispiel für die Gefahren beim Umgang mit Feuer. Waldbrände schädigen unsere Umwelt und sind die dramatische Folge von unsachgemässem Vorgehen.
Dabei würde die Einhaltung weniger Grundregeln genügen, um die Sicherheit von Personen und Plätzen zu garantieren. Hier deshalb einige Ratschläge, um verantwortungsvoll von der Grillsaison zu profitieren.
Die wichtigsten Sicherheitsvorschriften
Konsultieren Sie den Wetterbericht, bevor Sie einen Ausflug mit Lagerfeuer oder Grillieren planen : wird es windig, kann es sein, dass die Behörden ein Verbot für offene Feuer im Wald erlassen. Dieses Verbot wird dann von allen Medien verbreitet. Halten Sie dieses Verbot unbedingt ein, denn eine Missachtung kann strafrechtliche Folgen haben!
Die wichtigste Sicherheitsregel beim Grillieren ist vielleicht die Regel, die am häufigsten missachtet wird und so jedes Jahr zu mehreren Dutzend Fällen von schweren Verbrennungen führt: wenn das Feuer erst einmal brennt, dürfen Sie es auf keinen Fall mit flüssigem Brennstoff wie zum Beispiel Brennspiritus anfachen, denn das wäre extrem gefährlich. Wenn man nämlich flüssigen Brennstoff ins Feuer gibt, entsteht sofort eine Stichflamme, die Sie und umstehende Personen erfassen und schwer verbrennen kann.
Eine weitere häufige Unfallursache ist der Mangel an Überwachung. Halten Sie Ihre Kinder von Feuer und Grill fern und achten Sie darauf, dass der Grill auf einer ebenen Fläche an einem sicheren Ort aufgestellt ist, weit entfernt von brennbaren Materialien. Lassen Sie generell niemals einen heissen Grill unbeaufsichtigt - erst recht nicht, wenn Kinder in der Nähe sind.
Was die Waldbrände betrifft, so liegt ihre Hauptursache in heisser Asche oder Glut, die nach dem Grillieren zurückgelassen werden. Ob Sie zu Hause oder im Walt grillieren, muss unbedingt schon bei Beginn des Grillierens ein dafür vorgesehener Spezialbehälter bereitstehen. Asche und Glut brauchen nämlich nicht ein paar Stunden, sondern ein paar Tage, um völlig zu erkalten! Es ist deshalb extrem gefährlich, sie einfach in einem Sack zu versorgen. Behälter, die nicht hitzefest sind, kommen natürlich nicht in Frage. Der passende Behälter muss also aus Metall sein, das nicht Feuer fangen kann, und darf nicht in der Nähe von brennbaren Oberflächen oder Materialien gelagert werden.
Schadensfälle beim Grillieren: die Versicherer können ihre Leistungen reduzieren!
Bei Bränden kommen mehrere Versicherungen ins Spiel: die Hausratversicherung, wenn der Schadensfall bei Ihnen eintritt; die Unfallversicherung, wenn jemand verletzt wurde; die Haftpflichtversicherung, wenn Sie Drittpersonen unabsichtlich verletzt oder deren Eigentum beschädigt haben. Die Versicherer unterscheiden allerdings zwischen einem „unabsichtlich“ und einem „fahrlässig“ verursachten Schadensfall. In jeder Versicherungspolice ist vertraglich festgelegt, dass der Versicherte alles in seiner Macht stehende unternehmen muss, um das Risiko eines Schadensfalls zu reduzieren. Wenn Sie die notwendigen Vorkehrungen für sicheres Grillieren unterlassen, begehen Sie im Schadensfall eine Grobfahrlässigkeit und Ihr Versicherer kann seine Leistungen rechtmässig mindern oder gar verweigern. In diesem Bereich kann es leicht zu Schäden in Millionenhöhe kommen! Ausserdem können Sie unter Umständen für das Verursachen eines Brandes strafrechtlich belangt werden. Beherzigen Sie also bei Ihren BBQs die Sicherheitsregeln, die Sie, Ihre Freunde und Ihre Familie vor schweren Konsequenzen schützen!
Quelle: bonus.ch, Patrick Ducret