Krankenversicherung: erkundigen Sie sich über das Erstattungssystem

Sie haben bis zum 30. November Zeit, um Ihren derzeitigen Krankenversicherungsvertrag zu kündigen und sich einer Krankenkasse anzuschliessen, die niedrigere Prämien anbietet. Doch sollten Sie unbedingt nicht nur auf den Preis achten, sondern auch prüfen, ob Ihnen die Konditionen des Versicherers zusagen. Achten Sie dabei besonders auf die Erstattungsmodalitäten.

Manche Krankenkassen praktizieren nämlich automatisch das sogenannte "Tiers garant" System. Bei diesem System muss der Patient alle Gesundheitsausgaben (Arzt und Medikamente) zuerst selber bezahlen, bevor er von seiner Krankenversicherung erstattet wird. Dieses "Tiers garant" System ist das System, das vom Gesetzgeber vorgesehen ist. Dagegen übernehmen beim "Tiers Payant" System die Krankenkasse diese Kosten direkt und stellen anschliessend dem Versicherungsnehmer den Betrag, welcher der Franchise und dem Selbstbehalt entspricht, in Rechnung.

Bei der Erstattung der Kosten für den Kauf von Medikamenten macht sich der Unterschied zwischen den beiden Systemen besonders bemerkbar. Beim "tiers payant" werden, sobald die Franchise und der Selbstbehalt erreicht sind, die Medikamentkosten direkt von dem Versicherer übernommen. Das "tiers garant" System sieht vor, dass der Versicherungsnehmer bezahlt und sich den Betrag anschliessend rückerstatten lässt. An diese Situation muss man denken, bevor man sich einer neuen Krankenkasse anschliesst, denn im Falle einer Behandlung mit teuren Medikamenten oder wenn Sie in einer schwierigen finanziellen Lage sind, kann es schwierig oder gar unmöglich sein, den entsprechenden Betrag selber auszulegen.

Wenn Sie eine Kasse mit "Tiers Garant"-System gewählt haben, wird diese Sie in der Regel nicht von sich aus über ihre Erstattungspolitik informieren. Lesen Sie sich also die Versicherungsofferte sorgfältig durch, bevor Sie sie unterschreiben und zögern Sie nicht, Ihren Versicherer um Auskünfte zu bitten!

Zögern Sie nicht, die Krankenkassenprämien zu vergleichen!

Quelle: bonus.ch, Patrick Ducret