Sie haben die Krankenkassen miteinander verglichen und einen Versicherer gefunden, der Ihnen für Ihre Grundkrankenversicherung günstigere Prämien anbietet, als Ihre derzeitige Kasse? Bevor Sie einen Vertrag abschliessen, sollten Sie gut prüfen, ob das Fakturierungs- und Rückerstattungssystem der gewählten Kasse wirklich Ihren Erwartungen entspricht.
Manche Krankenkassen wenden nämlich das sogenannte „Tiers Garant“ System an. Bei diesem System muss der Patient seine Gesundheitskosten zuerst bezahlen, bevor er sie sich von seinem Versicherer rückerstatten lassen kann. Dagegen sieht das „Tiers Payant“ System vor, dass die Krankenkasse diese Kosten direkt übernimmt und anschliessend dem Versicherungsnehmer den Betrag, der der Franchise und dem Selbstbehalt entspricht, in Rechnung stellt. Der Gesetzgeber sieht eigentlich das „Tiers Garant“-System vor.
Und gerade bei den Medikamentenkosten hat es für den Versicherungsnehmer die spürbarsten Folgen, abhängig davon, ob er „Tiers Payant“ oder „Tiers Payant“ versichert ist: beim „Tiers Payant“ kann sich der Versicherte, wenn er einmal seine Franchise und Selbstbeteiligung erreicht hat, darauf verlassen, dass in Zukunft alle Gesundheitskosten, ganz gleich wie seine eigene finanzielle Lage sein sollte, von seiner Krankenversicherung direkt bezahlt werden. Für den Versicherungsnehmer, der „Tiers Garant“ versichert ist, ist das nicht der Fall. Wenn er plötzlich viele teure Medikamente benötigen sollte, müsste er diese hohen Kosten erst einmal persönlich auslegen, bevor sie ihm von der Versicherung erstattet würden. Das kann ein ernstes Problem darstellen, denn nicht jeder hat genügend finanzielle Reserven, um zu jedem Zeitpunkt hohe Ausgaben machen zu können.
Wenn Sie eine Kasse gewählt haben, die das „Tiers Garant“-System anwendet, wird diese Sie höchstwahrscheinlich nicht von sich aus über ihre Erstattungspolitik informieren. Lesen Sie sich also die Versicherungsofferte sorgfältig durch, bevor Sie sie unterschreiben und zögern Sie nicht, Ihrem Versicherer Fragen zu stellen!
Quelle: bonus.ch, Patrick Ducret