FAQ: Ist es besser einen Hypothekarkredit mit zwei Fälligkeitsterminen zu haben? Wie hoch ist der aktuelle Marktzinssatz für eine Hypothek in Höhe von CHF 250'000.- für eine Liegenschaft im Wert von CHF 350'000.-, also mit eingebrachten Eigenmittel in Höhe von CHF 100'000.-?
Eine in zwei Tranchen getrennte Hypothek mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen bietet den Vorteil, Ihre Tranchen während zweier unterschiedlicher Wirtschaftperioden neu zu berechnen. Wenn also die erste Fälligkeit in eine Zinssatzerhöhungsphase fällt, können Sie hoffen, dass die Neuberechnung der zweiten Fälligkeit in eine günstigere Phase fällt. Hat man nur eine Tranche, bedeutet dies automatisch eine Gesamterneuerung des Kredits zur gleichen Fälligkeit, egal, ob die Wirtschaftslage nun gut oder schlecht ist. Wenn ich mich nicht irre, ist das Produkt Flex-over ein auf dem Libor basierendes Finanzprodukt, das von der Credit Suisse angeboten wird. Heutzutage ist es interessant, vom Libor-Satz zu profitieren, denn die Bedingungen sind aufgrund der niedrigen Zinssätze sehr günstig. Sollten die Sätze jedoch wieder steigen, müssten Sie schnell reagieren und auf ein Produkt umsteigen, das nicht an den Libor gekoppelt ist.
Auf Basis Ihrer Angaben ist es nicht möglich, eine Auskunft über den aktuellen Marktzinssatz zu geben. Der Zinssatz wird nicht nur durch die Belehnung (Kreditsumme im Verhältnis zum Wert der Immobilie), sondern auch durch die Qualität Ihres Finanzdossiers und der gewählten Laufzeit bestimmt. Die Frage, ob dies eine gute Lösung ist, ist schwer zu beantworten. Ein Kredit in Höhe von CHF 250'000.- für eine Liegenschaft im Wert von CHF 350'000.- (vorbehaltlich der Tatsache, dass Ihre Bank den gleichen Wert ansetzt) bedeutet eine Belehnung von 71%, d.h. einzubringende Eigenmittel, die über dem erforderlichen Mindestsatz (20%) liegen. Dennoch sind sie noch nicht ausreichend, wenn Sie nur bei einer Hypothek im 1. Rang bleiben wollen. In dem Fall bräuchten Sie 35% Eigenmittel und könnten so mit Ihrer Bank eine Aussetzung der Kapitalrückzahlung verhandeln. Sollte dies nicht das Ziel sein, müssten Sie gemäss Ihren Ersparnissen entscheiden, ob der Überschuss Ihrer eingebrachten Eigenmittel sich nicht, in dem Moment, in dem Sie flüssige Mittel benötigen, negativ auf Sie auswirkt. Ausserdem ist nicht sicher, dass eine Belehnung von 71% einen grossen Einfluss auf den Zinssatz, den man Ihnen anbieten wird, hat.
Dieser Hypo-Tipp wurde von unserem Hypothekenspezialisten, Herrn Fréderic Luescher, Direktor der Firma Immo-Consulting, für Sie erstellt. Weitere Informationen zum Thema Hypothek finden Sie in unserer Rubrik « Hypotheken ».
Quelle: bonus.ch, Januar 2012