Wer mit dem Auto reist, geniesst dadurch so manche Vorzüge: Es müssen keine Gepäckbeschränkungen berücksichtigt werden, man ist unabhängig von Fahrplänen und meidet lästige Zwischenstopps. Sitzt man selbst am Steuer, kann man in absoluter Freiheit spontan entscheiden, wohin die Reise geht. Wenn Sie sich dafür entscheiden, mit dem eigenen Auto zu reisen, tragen Sie allerdings auch die gesamte Verantwortung für die Fahrtstrecke, Ihre Sicherheit und die Sicherheit der Mitfahrenden. Das heisst, Sie müssen vor und nach der Abreise Vorsichtsmassnahmen ergreifen, um Ärger zu vermeiden, der Ihnen im Urlaub einen Strich durch die Rechnung ziehen oder Sie im schlimmsten Fall sogar in Gefahr bringen könnte. Damit Ihrem Urlaub nichts mehr im Wege steht, hat bonus.ch eine Merkliste für die Reise mit dem eigenen Pkw erstellt:
Vor der Abfahrt: Technische Kontrollen
Bevor Sie sich auf eigene Faust mit Ihrem Auto auf die Reise begeben, müssen bestimmte Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, die auf keinen Fall vergessen werden dürfen! Ganz wichtig: Kontrollieren Sie regelmässig den Ölstand des Motors sowie die Kühl- und Scheibenwischerflüssigkeit. Ein korrekter Ölstand ist für den Motor Ihres Autos das A und O. Ausserdem können Sie dadurch Benzinkosten sparen und gleichzeitig Korrosionsschäden vermeiden und der Umwelt etwas Gutes tun. Generell sollten Sie den Ölstand alle 1'000 km prüfen, doch vor einer Reise sollte auf jeden Fall nochmals ein Öl-Check durchgeführt werden. Wichtig ist auch, den Reifendruck und die Abnutzung der Reifen zu kontrollieren – das Ersatzrad muss ebenfalls tipp topp sein! Es geht ja schliesslich um Ihre Sicherheit am Steuer! Nicht selten kommt es zu Unfällen, wenn in einem Reifen zu wenig Luft ist. Fehlt in einem Reifen Luft, nutzt sich dieser durch den längeren Kontakt mit der Strasse stärker ab, der Bremsweg wird grösser und die Strassenlage verschlechtert sich, vor allem in den Kurven. Ein abgenutzter Reifen kann auf nassen Strassen nicht mehr gut greifen. Dadurch gerät das Auto leicht ins Schleudern, was wiederum zu erhöhter Aquaplaning-Gefahr führt. Es könnte ausserdem passieren, dass der Reifen platzt – auch bei geringer Geschwindigkeit. Wie stark der Druck der Reifen sein soll, ist im Wartungsheft Ihres Autos angegeben. Wenn Sie lange Strecken auf der Autobahn fahren wollen und ihr Pkw stark beladen ist, sollte der Reifendruck etwas höher sein als der vorgeschriebene Wert. Bremsen und Federung müssen ebenfalls kontrolliert werden. Wenn Sie diese Vorsichtsmassnahmen berücksichtigen, kann nichts mehr schief gehen!
Im Auto: Dokumente und andere Utensilien, die bei der Reise dabei sein müssen
Prüfen Sie rechtzeitig die Gültigkeit aller Dokumente des Autos, denn bei Änderungen oder Erneuerungen ist die Wartezeit unter Umständen länger als man denkt. Bewahren Sie die Dokumente Ihres Pkws griffbereit auf: grüne Versicherungskarte, Führerschein (Schweizer oder internationaler Führerschein, je nach Bedarf), europäisches Unfallprotokoll, Reiseunterlagen (Strassenkarten). Denken Sie an die obligatorische Vignette, falls Sie normalerweise in der Schweiz nicht häufig die Autobahn nutzen. Achtung: Die Vignette ist nur gültig, wenn Sie an der Windschutzscheibe befestigt ist. Sind Sie Mitglied bei TCS und ATE oder Inhaber eines ETI-Schutzbriefs? Dann vergessen Sie Ihre Mitgliedskarten nicht! Denn darauf finden Sie Ihre Mitgliedsnummer und sämtliche anderen Telefonnummern, die Sie bei Notfällen brauchen! Für bestimmte Städte in Deutschland und Italien benötigen Sie ausserdem die Feinstaubplakette. Sonst können Sie nicht ins Stadtzentrum fahren. Gepäckablage: Alle Utensilien, die Sie benötigen, um einen Reifen zu wechseln, Wagenheber, ein Paar Handschuhe und Pannendreieck müssen griffbereit sein. Werkzeuge wie Starthilfekabel, Abschleppseil und Taschenlampe können ebenfalls sehr nützlich sein. Für Ihr Wohlbefinden sollten Sie in der Gepäckablage eine Sonnenblende aufbewahren, die Sie an der Scheibe befestigen können, um eine Überhitzung im Auto zu vermeiden. Erste-Hilfe-Koffer und Sicherheitsweste dürfen natürlich auch nicht fehlen! Und denken Sie daran, einen Reserveschlüssel an einem sicheren Ort aufzubewahren, falls Ihr Autoschlüssel einmal verloren geht oder gestohlen wird.
Gepäck verstauen: Auf die Koffer, fertig los!
Das Beladen des Autos ist der letzte Akt vorm Losfahren und muss mit Vorsicht ausgeführt werden: schlecht befestigtes Gepäck multipliziert das Risiko schwerer Verletzungen bei einem Unfall! Wenn Sie Gepäck ins Auto laden, halten Sie deshalb unbedingt einige Vorsichtsmassnahmen ein. Die schwersten Gepäckstücke gehören zuunterst in den Kofferraum. Achten Sie darauf, dass Koffer und Taschen nicht über die Oberkante des Rücksitzes hinausragen. So gewährleisten Sie eine optimale Sicht während der ganzen Fahrt und verhindern, dass einzelne Gepäckstücke beim Bremsen geschossartig nach vorne rutschen. Aus demselben Grund sollten Taschen und andere Gegenstände auf keinen Fall ungesichert auf den Sitzen im Innenraum des Fahrzeugs positioniert werden. Fahrräder müssen mittels eines adäquaten Fahrradträgers transportiert werden. Beim Befestigen von Gepäck oder Dachträgern unbedingt darauf achten, dass Sie das zulässige Höchstgewicht des Autos nicht überschreiten: der Fahrzeugschein enthält alle entsprechenden Angaben. Kontrollieren Sie vor der Abfahrt und bei jedem Stopp den Dachträger und das hinten geladene Gepäck. Vergessen Sie ebenfalls nicht, dass ein schwerbeladenes Auto einer anderen Einstellung der Scheinwerfer bedarf. Auch ist sein Bremsverhalten anders, halten Sie deshalb genügend Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen ein. Ist die Strecke lang, nehmen Sie ausreichend Nahrung und Getränke mit, planen Sie regelmässige Pausen ein und ruhen Sie sich aus!
Auf der Fahrt: Übersicht der Kosten
Wenn Sie ins Ausland fahren, informieren Sie sich über die Benzinpreise in den Ländern, die Sie durchqueren. Das hilft, für ausreichenden Benzinvorrat zu planen und Überraschungen beim Tanken zu vermeiden! Bedenken Sie auch, dass erhöhtes Gewicht des Fahrzeugs zu einem grösseren Benzinverbrauch führt. In vielen Ländern muss man auf der Autobahn Maut bezahlen. Informieren Sie sich deshalb über die entsprechenden Wechselkurse und halten Sie etwas Kleingeld in der jeweiligen Landeswährung bereit, sollten Sie keine Kreditkarte haben.
Wir wünschen gute Fahrt!
Quelle: bonus.ch, Juli 2011