8/9/2012 8:25:42 AM   /   bonus.ch - News   /   Konsum

Auto-News: Ferrari 458 Spider, Feuerwerk unter offenem Himmel

Heiss, schnell und explosiv - der Ferrari 458 Spider ist die schärfste Strassenrakete der Saison. Und die endet dank Alu-Klappdach nicht mit dem Herbst.

Auto-News: Ferrari 458 Spider, Feuerwerk unter offenem HimmelEs gibt Momente im Leben, die im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Ein Ausflug im Ferrari 458 Spider gehört dazu. Nicht, weil man sich etwas drauf einbilden darf, in der höchsten Sportwagenklasse angekommen zu sein. Auch nicht, weil 570 PS genügend Reserven unter der Haube bedeuten oder ein Cabrio immer etwas mehr Fahrerlebnis bietet. Sondern weil man in einer anderen Liga Auto fährt. Falsch, Autofahren erlebt, geniesst, ja zelebriert.

Nun sind Klappdach-Cabrios keine Sensation, seitdem Mercedes mit dem SLK 1996 diese Bauart wiederbelebte. Doch in diesem Fall gebührt den Ingenieuren Respekt, denn hier fehlt hinter den Sitzen ein Kofferraum fürs Dachpaket, dort lauert im 458 der bärenstarke V8.

Der ist grundsätzlich schön anzusehen, im Coupé gewährt das verglaste Heck tiefe Einblicke. Beim Spider bleibt er bedeckt, nur drei Luftschlitze auf jeder Seite verraten, das darunter acht Zylinder atmen wollen.

Geschlossen wirkt der 458 Spider nur unwesentlich anders als das Coupé, offen fallen vor allem die beiden als Überrollschutz fungierenden Höcker hinter und über den Kopfstützen auf. Das bietet zwar Schutz, wirkt aber zugleich ein wenig überdimensioniert. Und verdeckt zuweilen die Sicht, wenn an einer leicht versetzten Kreuzung nach links abgebogen werden muss. Auch die Sicht nach hinten ist bestenfalls mässig zu nennen, der hohe Rücken und die winzige Scheibe bieten nicht mehr als einen Sehschlitz.

Aber wer will sich schon nach hinten konzentrieren, wenn alle Sinne nach vorn gerichtet sind. Sobald man sich in die Leder- und Karbon-Landschaft des Innenraums eingefädelt hat, der gelb unterlegte Tourenzähler vor den Augen auftaucht und die Schaltpaddel des Doppelkupplungsgetriebes nach dem ersten Fingerzeig verlangen, liegt alles andere hinter dir und nur noch die Strasse voraus.

In typisch heiserer Manier räuspert sich der Achtzylinder auf Knopfdruck. Die gleichbleibende Leerlaufdrehzahl von 570 Pferdestärken wirken fast wie Hufescharren, wie das Lauern auf den Startschuss. Und das vorsichtige Anrollen bis zur Hauptstrasse entlockt dem potenten Triebwerk kaum mehr als ein Gähnen.

Viel Strecke braucht es nicht, um die Pferde-Herde auf Temperatur zu bringen. Und ist dann die Strasse endlich frei, und man gibt das erste Mal die Sporen, dann prescht der Supersportler spontan und ziemlich schlagartig mit bis zu 9000 Touren auf und davon. Gewaltig ist der Spurt, überholte Fahrzeuge wirken wie im Stillstand.

Und es funktioniert schon allein deshalb beeindruckend, weil 1430 Kilo von 570 PS bewegt werden. Ein vergleichbar schwerer VW Golf R muss sich mit 270 PS begnügen. Dass er Allrad- statt nur Heckantrieb hat, hilft ihm beim Spurt nicht. Auf die 3,4 Sekunden bis 100 vom Spider fehlen ihm 2,1 Sekunden mit Doppelkupplungsgetriebe.

Ein solches treibt zugleich den 458 voran, und ganz ohne Übertreibung: So schnell, so unvermittelt und so unmerklich wie das F1 DCT von Ferrari schaltet keine andere Doppelkupplung. Und das bei einem üppigen Drehmoment von 540 Newtonmetern auf den Wellen. Da mag Lamborghini noch so sehr seine knallende, sequenzielle Schaltung propagieren, dies hier ist state of the art.

Ob beim Beschleunigen oder beim Abbremsen vor einer Kurve, die Automatik schaltet in Windeseile ein, manchmal gar zwei Gänge zurück und lässt den Motor wie eine Fanfare erschallen, wenn Zwischengas-stösse fürs perfekte Drehzahlniveau sorgen.

Begleitet von solcher Musik pfeilt der Ferrari um jede Kurve. Um jede Kurve. Es ist fast unwirklich, mit welcher Präzision, ohne Wanken und Weichen sich der Spider an der Kurven-innenseite über den Asphalt fräst. Und bei Stadtgeschwindigkeit kann der Spider fast rechtwinklig abbiegen, ohne den Fuss vom Gas zu nehmen. Es ist eine andere Dimension.

Das gilt selbstredend zugleich für die Bremsen. Die Brem­­bo-Keramik-Karbon-Scheiben im XXL-Format von knapp 40 Zentimetern Durchmesser beissen hemmungslos zu und bringen das Gefährt nach 33 Metern aus Tempo 100 zum Stehen. Okay, wir haben es nicht voll ausprobiert. Aber beim Mini-Versuch hing die Spider-Besatzung in den Gurten, und Zubehör aus­serhalb der Ablagen flog raketengleich in den Fussraum.

Es gibt nur wenig Autos, die so ein Potenzial auf die Strasse bringen. Und die so viel Emotion vermitteln. Das rechtfertigt den Preis nebst der Exklusivität. Es ist ein Traum, ein roter Traum auf Rädern und mit Sicherheit das attraktivste Modell in der aktuellen Ferrari-Palette. Mehr Plätze oder mehr Zylinder kann man haben. Aber will man nicht, wenn man den 458 Spider einmal gefahren ist. Oder schlicht gesagt: Mehr Ferrari als diesen braucht kein Mensch.

Quelle: Dieser Artikel wurde Ihnen von der Zeitschrift Auto-Illustrierte zur Verfügung gestellt.

bonus.ch, Patrick Ducret

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